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Urvertrauen – hat man oder hat man nicht?

Was ist eigentlich Urvertrauen?

Meiner Meinung und meiner Erfahrung nach ist Urvertrauen ein Gefühl von Gehaltensein. Es sagt: „Ich darf sein. Ich bin am richtigen Ort. Das Leben trägt mich und egal, was passiert, es soll so sein.“ Dieses Gefühl schenkt uns Gelassenheit in Krisen, ein Gefühl von Sicherheit und die Freiheit, unserer Intuition zu folgen.

Wer Urvertrauen in sich spürt, kann auch gegen den Strom schwimmen, ohne sich zu verlieren. Er kann anecken und fühlt sich trotzdem nicht allein. Es ist die Fähigkeit, loszulassen, selbst dann, wenn wir nicht wissen, wie es weitergeht. Dieses innere Vertrauen ist wie ein unsichtbares Netz, das uns auffängt.

So könnte man Urvertrauen beschreiben:

  • Das Gefühl von Geborgenheit und innerem Frieden

  • Vertrauen in die eigene Intuition und Kraft

  • Das Empfinden, mit dem Leben verbunden zu sein

  • Sicherheit, auch ohne äußere Anerkennung

Urvertrauen ist kein intellektuelles Konzept, sondern es wird gefühlt. Es kann sich in verschiedenen Lebensphasen mal stärker und mal schwächer zeigen.

Warum haben manche Menschen Urvertrauen – und andere nicht?

Psychologisch betrachtet entsteht Urvertrauen in den ersten Lebensmonaten. Erlebt ein Baby, dass seine Grundbedürfnisse nach Nahrung, Wärme und Nähe verlässlich erfüllt werden, entsteht das Gefühl: „Die Welt ist gut und ich bin willkommen.“

Fehlt diese Basis, kann Unsicherheit entstehen. Ein Mangel an Urvertrauen zeigt sich oft in Ängsten, einem starken Bedürfnis nach Kontrolle oder Misstrauen gegenüber anderen. Die gute Nachricht ist: Auch im Erwachsenenalter lässt sich Urvertrauen entwickeln und stärken – durch Selbstfürsorge, Körperarbeit, gesunde Beziehungen und das bewusste Hören auf die eigene innere Stimme. Dazu müssen wir uns jedoch erst einmal darüber klar werden, ob wir einen Mangel haben oder vertrauensvoll im Leben stehen.

Wie sich Urvertrauen im Horoskop zeigt

Die Astrologie eröffnet dazu eine spannende Perspektive: Sie zeigt, welche inneren Anlagen unser Vertrauen tragen und wo Blockaden liegen, die uns den Zugang erschweren. Hier schauen wir uns zum Beispiel an:

Der Mond spiegelt unsere Gefühlswelt

Der Mond steht insofern auch für unser Gefühl von Geborgenheit, Mutterbindung und innerer Stabilität. Wir schauen in der Radix speziell auf:

  • Harte Aspekte zu Saturn, Pluto oder Mars: Sie bedeuten oft emotionale Unsicherheit und Ängste.

  • Mond im 12. Haus: Eine sehr feinfühlige Anlage, die jedoch oft mit unbewussten Ängsten verbunden ist. Das Urvertrauen muss hier über Spiritualität oder Rückzug genährt werden.

  • Mond in einem Luftzeichen: Gefühle werden eher über den Kopf verarbeitet, das Vertrauen ins Fühlen fällt schwerer.

Saturn zeigt an, wo und wie wir Struktur und Halt bekommen

Saturn prüft unser Vertrauen, indem er Grenzen setzt und uns reifen lässt. Er fordert Bewusstsein und Konsequenz ein. Wir schauen in der Radix speziell auf:

  • Spannung zu Mond oder Venus: Wird oft als Kälte empfunden; man fühlt sich „nicht genährt“ oder „nicht liebenswert“.

  • Saturn im 4. Haus: Dies kann als belastende Kindheitserfahrungen oder allgemein schwierige Wurzeln gedeutet werden.

  • Saturn im 12. Haus: Hier liegen häufig Blockaden im Unterbewusstsein vor, d. h. man kommt hier nur schwer daran. Bemerkbar macht sich das als Schuldgefühl oder unerklärbare Ängste. Urvertrauen entsteht erst, wenn die innere Strenge gelöst und Mitgefühl mit sich selbst entwickelt wird; sprich, wenn man sich auf sich selbst einlassen kann.

Neptun steht für unser spirituelles Empfinden und Vertrauen

Neptun ist verbunden mit Intuition, Hingabe und der Erfahrung, Teil eines größeren Ganzen zu sein. Wir schauen in der Radix speziell auf:

  • Spannungen zu Saturn oder Mars: Wir spüren Unsicherheit und Kontrollverlust.

  • Neptun im 4. oder 12. Haus: Das zeigt eine große spirituelle Begabung an, birgt aber auch die Gefahr der Auflösung. Urvertrauen entsteht hier durch Hingabe und die Verbindung zum Spirituellen.

Chiron, der verletzte Heiler, zeigt unsere Urwunde

Chiron zeigt, wo wir von Geburt an verletzt sind – und zugleich, wo Heilung möglich ist. Wir kommen mit dieser Verletzung bereits auf die Welt, um sie zu heilen. Wir schauen in der Radix speziell auf:

  • Chiron in Spannung zu Mond, Venus oder Mars: Wir sind mit Wunden im Bereich, emotionale Bindung, Selbstwert und Beziehungen auf die Welt gekommen.

  • Chiron im 4. oder 12. Haus: Von Geburt an tragen wir Verletzungen im Fundament des Urvertrauens in uns, verbunden mit einer tiefen Sehnsucht nach Heilung.

Venus und das Tierkreiszeichen Stier stehen für Selbstwert und Selbstliebe

Venus repräsentiert, wie wir uns selbst wertschätzen, Sicherheit erleben und Liebe empfangen. Wir schauen in der Radix speziell auf:

  • Venus in Spannung zu Saturn: Wir sind sehr streng mit uns selbst, was zu Selbstwertblockaden und einem Gefühl von Wertlosigkeit führt.

  • In Spannung zu Pluto: Stirb- und Werdeprozesse im Selbstwert und in Beziehungen müssen durchlebt und verarbeitet werden. Um zu lernen, gehen wir oft destruktive Bindungen ein.

  • Venus im 2. Haus: Hier wird der Selbstwert zum zentralen Lebensthema.

  • Venus im 12. Haus: Eine erschwerte Selbstliebe, die Tendenz zur Selbstaufopferung schlummert im Unterbewusstsein. Urvertrauen kann entstehen, wenn man lernt, Liebe anzunehmen, ohne sich selbst aufzugeben.

Das 12. Haus, Heimat unseres seelischen Fundaments

Dieses sehr spezielle Haus in der Radix gilt als Ort des kollektiven Unbewussten. Planeten in diesem Haus zeigen oft alte, kaum zugängliche Muster, die wir aus der Vergangenheit oder aus familiären Prägungen mitbringen. Urvertrauen im 12. Haus bedeutet, dass Sicherheit nicht primär durch äußere Strukturen entsteht, sondern durch eine tiefe spirituelle Verankerung und das Vertrauen in etwas Größeres.

Wie wir Urvertrauen stärken können

Urvertrauen entsteht nicht durch Denken, sondern durch Erfahren und Fühlen. Hilfreiche Wege sind beispielsweise – ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Achtsamkeit: Beobachten, wann Sorgen und Ängste unser Vertrauen blockieren.

  • Körpererfahrungen: Tanzen, Yoga, Natur, Atemarbeit ... kurzum alles, was uns ins Hier und Jetzt bringt.

  • Selbstfürsorge: Sich Geborgenheit schaffen, z. B. durch Verwöhn-Rituale, Wärme und liebevolle Beziehungen.

  • Innere Arbeit: Alte Verletzungen bemerken, annehmen und lernen, der eigenen Intuition wieder zu vertrauen.

Dein Geburtshoroskop zeigt dir also nicht nur deine Stärken und Talente, sondern auch, wo du dich geborgen fühlst und wo alte Muster dein Vertrauen ins Leben blockieren. Wenn du dich selbst besser verstehen möchtest – insbesondere das, was unter der Oberfläche schlummert – dann ist jetzt der richtige Moment, in dein Horoskop zu schauen.

Foto: Freiheitsjunky auf Pixabay